19. Kolloquium Gemeinsame Forschung in der Klebtechnik
12. - 13. Februar 2019 in Köln
Das 19. Kolloquium: „Gemeinsame Forschung in der Klebtechnik“ fand auch in diesem Jahr wieder im Maternushaus Köln statt. An der Veranstaltung des Gemeinschaftsausschuss Klebtechnik (GAK) nahmen rund 250 Personen aus Forschung und Praxis teil. Das abwechslungsreiche Tagungsprogramm umfasste die Themenschwerpunkte Oberflächen und additive Fertigung, Qualitätssicherung und Simulation, Medizintechnik sowie den Bereich Holz- und Stahlbau.
In Übersichtsvorträgen wurden eingangs die Möglichkeiten von Materialmixen durch Kleben am Beispiel des Audi A 8 und die Herausforderungen an die Klebtechnik im Batteriebereich dargestellt. Über die Anwendbarkeit der temporären Haftung (ähnlich der Haftung eines Geckos), z. B. in technischen Greifsystemen oder in der Medizintechnik, berichtete Dr. René Hensel vom Leibniz-Institut für neue Materialien in Saarbrücken. Es folgten die Referate über aktuelle Forschungsergebnisse rund um die Klebstofftechnik. Auch den Klebstoffherstellern bot sich in einem Vortragsblock Gelegenheit, über ihre Produkte zu referieren.
Während der „Holz-Session“ berichtete Nils Ratsch, Universität Kassel (tff), über den aktuellen Stand der Ergebnisse im IGF-Projekt „Ganzjähriges qualitätssicheres Kleben von Gewindestangen im Holzbau“. Ziel des Vorhabens ist es, eine Entkopplung der Klebstoffaushärtung von den Außentemperaturen für den Einsatz auf der Baustelle zu ermöglichen. Das IGF-Projekt „Baustellenoptimierte Schnellaushärtung im Holzbau“ zielt in die gleiche Richtung; der derzeitige Stand wurde von Morten Voß vom Fraunhofer IFAM in Bremen vorgestellt. „Holz-Beton-Verbundelemente unter Anwendung einer innovativen Schnellklebtechnik und Einsatz von Laubholz“ ist das Thema des gemeinsamen IGF-Projekts der TU Braunschweig (ifs), der Uni Kassel (FHB) und des Fraunhofer WKI. Gregor Wisner (ifs) berichtete über den aktuellen Stand der Projektarbeit.
Flankiert wurde die Veranstaltung von einer Ausstellung, in der Klebstoffhersteller, Anbieter von Labor- und Analysegeräten sowie Forschungseinrichtungen ihre Produkte, Verfahren und Dienstleistungen sowie Forschungsergebnisse vorstellten.
Veranstalter des Kolloquiums ist der Gemeinschaftsausschuss Klebtechnik (GAK). Der GAK wurde 2005 zur branchenübergreifenden Evaluierung von Ideen zu Forschungsprojekten konstituiert. Die Industriemitglieder des GAK beraten branchenübergreifend über Forschungsanträge, insbesondere im Rahmen der Industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF). Zum GAK gehören die DECHEMA Gesellschaft für Chemische Technik und Biotechnologie sowie die Forschungsvereinigungen Schweißen und verwandte Verfahren des DVS, Stahlanwendung (FOSTA) und der Internationale Verein für Technische Holzfragen - iVTH. Zu den Aufgaben des GAK zählt weiterhin der Praxistransfer von Forschungsergebnissen aus Projekten der IGF im Klebstoffbereich. Dies erfolgt u. a. alljährlich über das Klebtechnik-Kolloquium.
Quelle: https://ivth.org/de/presse-gak2019