Dipl.-Holzwirt Philipp-Adolf Buddenberg verstorben

11. Dezember 2023

Am 26. November 2023 verstarb Dipl.-Holzwirt Philipp-Adolf Buddenberg im Alter von 90 Jahren. Nach dem Studium der Holzwirtschaft von 1952-57 an der Universität Hamburg verbrachte er zunächst zwei Jahre in Kalifornien, USA und arbeitete dort unter anderem als Labormitarbeiter bei einem privaten Forschungsinstitut, wo in dieser Zeit die ersten OSB-Prototypen im Labormaßstab entwickelt wurden. Im Jahr 1959 trat er in die von seinem Großvater gegründete Sperrholzfabrik Adolf Buddenberg GmbH in Bad Driburg ein und übernahm dort nach einigen Jahren die Geschäftsführung. Bis 1995 war er zusammen mit seinem Bruder als Geschäftsführer und Mitinhaber der Firma tätig. Die Adolf Buddenberg GmbH gehörte zu den wenigen in Deutschland noch verbliebenen Herstellern von Buchenschichtholzformteilen für die Sitzmöbelindustrie. Anfang der 1970er Jahre baute Philipp-Adolf Buddenberg ein Zweigwerk zur Herstellung von Verpackungen aus Styropor und Formteilen aus Glasfaserkunststoff (GFK) auf.

Neben seiner beruflichen Tätigkeit war er viele Jahre Mitglied im Beirat der Bundesforschungsanstalt für Forst- und Holzwirtschaft in Hamburg sowie über 20 Jahre im Kuratorium des Fraunhofer-Instituts für Holzforschung, Wilhelm-Klauditz-Institut WKI in Braunschweig, 11 Jahre davon als Vorsitzender. In Braunschweig war er zudem Vorsitzender des Internationalen Vereins für Technische Holzfragen iVTH. In diesen Positionen war er maßgeblich an Aktivitäten der Holzindustrie zum Erhalt des Fraunhofer WKI in Braunschweig beteiligt. So koordinierte er in der Zeit von September 1988 bis März 1989 erfolgreich den Widerstand der Holzwerkstoffindustrie gegen Pläne, das renommierte Braunschweiger Institut nach Garching bei München zu verlagern und als Abteilung in ein anderes Fraunhofer-Institut einzugliedern.

Auch im Ruhestand war er beratend in der Holzindustrie tätig. So initiierte er zusammen mit dem damaligen WKI-Leiter Professor Rainer Marutzky ab 2005 Forschungen, in denen die „Presstrocknung“ von Buchenholzfurnieren vorangebracht wurde. Auch für die Holzforschung München der TU München war er im Rahmen eines Forschungsprojekts zur Steigerung der Holzausbeute von Buchenholzfurnieren zur Herstellung von Furniersperrholz beratend tätig. Mit diesen Ergebnissen konnten u. a. wichtige Grundlagen für die industrielle Fertigung von Furnierschichtholzplatten aus Buchenholz gelegt werden.

Das Fraunhofer WKI und der iVTH werden Herrn Buddenberg in guter Erinnerung behalten. Unser tiefes Mitgefühl gilt seiner Familie.

Prof. Dr.-Ing. Bohumil Kasal, Fraunhofer WKI
Prof. Dr. Rainer Marutzky, iVTH

Zuletzt geändert am: 2023-12-12 11:16:03 UTC
Quelle: https://ivth.org/de/presse-nachruf_buddenberg/

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