Obering. Lutz Mehlhorn verstorben
17.08.2022
Am 8. August 2022 verstarb Oberingenieur Lutz Mehlhorn kurz nach Vollendung seines 81. Lebensjahres. Er war von Januar 1972 bis Mai 1999 wissenschaftlicher Mitarbeiter des Fraunhofer-Instituts für Holzforschung - Wilhelm-Klauditz-Institut - in Braunschweig. Über fast zwei Jahrzehnte leitete er erfolgreich den Fachbereich „Verfahrenstechnik Holz/Holzwerkstoffe“.
Der gelernte Messtechniker arbeitete sich rasch in die wissenschaftlichen Themenstellungen des Instituts ein und trug mit großem Geschick und profundem Fachwissen maßgeblich zur Automatisierung der Mess- und Prüftechnik in der Holz- und Holzwerkstoffforschung bei. Genannt seien nur das Messgerät für die Bestimmung des Rohdichteprofils von Span- und Faserplatten, die große Prüfkammer für die Messung der Formaldehydabgabe von Spanplatten, die automatisierte Gasanalyseapparatur für die Messung der Formaldehydabgabe beschichteter Holzwerkstoffe oder die Doppelklima-Kammer zur Prüfung großer Bauteile aus Holz und Holzwerkstoffen. Auch an der Festlegung der Prüfparameter zur Ermittlung der Formaldehydausgleichskonzentration nach DIN EN 717-1 war er entscheidend beteiligt. Zum Einfluss der Prüfparameter auf die Formaldehydabgabe von Spanplatten entwickelte Herr Mehlhorn die sogenannte „Andersen-Gleichung“ im Jahr 1986 praxisbezogen weiter. In dieser Zeit baute er auch mit dem späteren Institutsleiter Rainer Marutzky fachliche Kontakte zum WTZ Holz in Dresden (heute ihd Dresden) auf.
Seinen Ruhestand verbrachte er in seiner zweiten Heimatstadt Kiel, wo er nach schwerer Krankheit verstarb. Das Fraunhofer WKI und der iVTH werden Herrn Mehlhorn in guter Erinnerung behalten. Unser tiefes Mitgefühl gilt seiner Familie.
Prof. Dr.-Ing. Bohumil Kasal, Fraunhofer WKIProf. Dr. Rainer Marutzky, iVTH
Quelle: https://ivth.org/de/presse-nachruf_mehlhorn