iVTH wirbt drei Forschungsvorhaben für den Holzbau- und Klebstoffbereich ein
Der Internationale Verein für Technische Holzfragen e. V. – iVTH engagiert sich seit langem bei der Industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF) im Bereich Holzbau und Kleben. Auch Anfang 2017 konnten drei für diese Branchen wichtige IGF-Vorhaben erfolgreich bei der AiF e. V. eingeworben werden.
Eine zuverlässige Klebung in Brettschicht- und Brettsperrholz oder Furnierschichtholz ist für den Holzbau unerlässlich. Für verklebte Bauteile aus Fichten-/Tannenholz liegen bereits langjährige Erfahrungen vor, während die holzartenspezifischen Verklebungseigenschaften alternativer Holzarten (Buchen, Eiche, Douglasie) für den Holzbau noch Forschungsbedarf bieten. Hierauf baut das Vorhaben „Analyse von Holzchemie-Klebstoff-Interaktionen und ihre Auswirkung auf kohäsive und adhäsive Bindungen“ auf, das bei der Holzforschung München (HFM), Lehrstuhl für Holzwissenschaft, an der Technischen Universität München bearbeitet wird. Untersucht werden in den kommenden 2 ½ Jahren u. a. der Einfluss von Holzinhaltsstoffen auf das Abbindeverhalten in den Klebstofffugen. Daraus sollen effiziente Verklebungsbedingungen resultieren, um zukünftig mit Einprozesslösungen sichere, dauerhafte Verklebungen von alternativen Holzarten zu gewährleisten. Letztendlich werden langlebige Baukonstruktionen aus alternativen Holzarten angestrebt.
„Hüttenzauber - Ganzjähriges qualitätssicheres Kleben von Gewindestangen im Holzbau“ ist der Titel des gemeinsamen Vorhabens der Universität Kassel, Institut für Produktionstechnik und Logistik, Fachgebiet Trennende und Fügende Fertigungsverfahren und dem Fraunhofer IFAM in Bremen. Im Ingenieurholzbau werden eingeklebte Stangen u. a. zur Verstärkung von Holzbauteilen und als Verbindungsmittel eingesetzt, die auch neue Konstruktions- und Gestaltungsmöglichkeiten eröffnen. Da in den kälteren Jahreszeiten die Außentemperaturen auf der Baustelle häufig nicht den normgerechten Anforderungen für die Verarbeitung der Klebstoffe entsprechen, soll mit dem Vorhaben eine Entkoppelung der Klebstoffaushärtung von der Außentemperatur und damit verbunden die ganzjährige Einsatzmöglichkeit des Verbindungsverfahrens sowie eine beschleunigte Aushärtungsreaktion des Klebstoffs erreicht werden.
Zum Thema Erdbeben/Holzkonstruktionen nimmt die Universität Kassel, Institut für Konstruktiven Ingenieurbau, Fachgebiet Bauwerkserhaltung und Holzbau erneut ihre Arbeit auf. Dabei geht es um „OptimberquakeCheck - Entwicklung einer Methode für die zuverlässige und einfache Bewertung der Erdbebensicherheit ein- bis viergeschossiger Holzbauten sowie einfacher Hallentragwerke in Zonen geringer und mittlerer Seismizität“. In Ländern mit hoher Erdbebengefährdung haben sich Holzkonstruktionen seit langem bewährt. In dem Forschungsvorhaben, das sich an ein abgeschlossenes Projekt anschließt, werden sichere und praxistaugliche Referenzdetails für Anschlüsse und Verbindungen aussteifender Bauteile, also bereits bestehender Produkte, ermittelt. Mit dem Projekt soll die Entwicklung einer Methode zum Nachweis der Erdbebensicherheit von Holzbauten verbessert werden; ein weiteres Ziel ist die Optimierung der Herstellungsverfahren der Bauteile.
Der iVTH wird seine Mitglieder durch Kurzberichte über den Fortschritt der Forschungsarbeiten unterrichten. Alle Ergebnisse werden nach Ende der Laufzeiten in Abschlussberichten zusammengefasst, die dann über den iVTH zu beziehen sind.
Ökonomische und ökologische Herausforderungen sind heute mehr denn je Triebfedern des technischen Fortschritts geworden. Im Bereich der klein- und mittelständischen Unternehmen sind diese vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie geförderten F&E-Vorhaben bewährte Instrumente der Umsetzung. Die Weiterentwicklung der Einsatzmöglichkeiten von Holz im Bauwesen soll die Marktfähigkeit dieses nachhaltigen Werkstoffs auch zukünftig erhalten bzw. fördern. Weitere Informationen über laufende iVTH-Forschungsvorhaben finden sich auf unserer Homepage.
Quelle: https://ivth.org/de/presse-neue-projekte2017