70 Jahre Holzforschung in Braunschweig - Festveranstaltung im Paläon
15. Juni 2016 in Schöningen
Gemeinsam mit etlichen geladenen Gästen aus Forschung, Wirtschaft und Politik feierten das Fraunhofer-Institut für Holzforschung, Wilhelm-Klauditz-Institut, und der Internationale Verein für Technische Holzfragen - iVTH e.V. den 70. Jahrestag ihrer Gründung. Das Forschungs- und Erlebniszentrum Schöninger Speere, paläon, bot hierzu eine geschichtsträchtige Kulisse: Im Schöninger Tagebau wurden etwa 300 000 Jahre alte Holzspeere gefunden. Diese Holzartefakte aus der Altsteinzeit sind bisher die ältesten erhaltenen Jagdwaffen der Menschheit und geben Aufschluss über die Besiedlungsgeschichte Nordeuropas und das Leben des Homo heidelbergensis.
Zu den Programmpunkten der Festveranstaltung zählten Grußworte von Prof. Dr. Alfred Gossner, Finanzvorstand der Fraunhofer Gesellschaft, und Dr. Ralf Becker, dem Vorsitzenden des iVTH.
Professor Gossner gab einen Rückblick über die Instituts- und Vereinsentwicklung seit 1946 und zeigte das kontinuierliche Wachstum, nicht nur der Institutsdimensionen. Dem Holz (das als Baumaterial ausreichend vorhanden sei, es müsse nur noch geerntet werden) prognostizierte er „die großen Zeiten kommen erst“.
Respekt, lateinisch respectus, zu Deutsch auch Zurückschauen, Rücksicht, Berücksichtigung, bezeichnet eine Form der Wertschätzung gegenüber einer anderen Person oder einer Institution. Hieran knüpfte Dr. Ralf Becker in seiner Ansprache und würdigte so 70 Jahre erfolgreiche Forschungsarbeit. Er hob hervor, dass Holz nicht nur ein Werkstoff, sondern vielmehr ein Wertstoff sei. In seiner Festrede gab Prof. Dr. Alfred Teischinger, Universität für Bodenkultur in Wien, einen ausführlichen Exkurs in die Möglichkeiten der Holzverwendung und den daraus entstandenen "Erfolgsstories". Einen Einblick in die Historie des Wilhelm-Klauditz-Instituts bot Prof. Dr. Rainer Marutzky als ehemaliger Institutsleiter des WKI mit seiner Retrospektive über die Highlights aus 70 Jahren (Holz-)Forschung. Prof. Dr.-Ing. Bohumil Kasal, Institutsleiter des WKI, stellte im Anschluss Perspektiven für die zukünftige Entwicklung des Instituts vor, wobei Holz als Schlüsselwerkstoff gilt. Die wichtigste Investition sind laut Professor Kasal jedoch die Mitarbeiter. In diesem Zusammenhang dankte er seinen Mitarbeitern für die erfolgreiche Arbeit in den vergangenen Jahren.
Als Kontrastprogramm bot sich den Gästen im paläon, neben der festen Ausstellung, die aktuelle Sonderausstellung „LEGO-Zeitreise“, die mit acht Dioramen Menschheitsgeschichte einmal anders darstellt. Das anschließende gesellige Beisammensein rundete die Veranstaltung gelungen ab.
Quelle: https://ivth.org/de/presse_70jubilaeum