Verleihung des Wilhelm-Klauditz-Preises 2003
Braunschweig, 28. Oktober 2003
Der Verein für Technische Holzfragen e. V. hat am 28. Oktober 2003 den 5. Wilhelm-Klauditz-Preis für Holzforschung und Umweltschutz an Frau Dr.-Ing. Ingrid Fuchs und Herrn Dipl.-Ing. Christoph Raatz vom ihd Institut für Holztechnologie Dresden für ihre Arbeit "Thermoglätten von Holz und Holzwerkstoffen" verliehen.
Span- und Faserplatten sind in den vergangenen Jahrzehnten zu unverzichtbaren Werkstoffen für den Möbel- und Innenausbau geworden. In diesen Anwendungsbereichen werden die Span- und Faserplatten zumeist mit Lacken, Folien, Laminaten oder Furnieren oberflächenveredelt. Hochwertige Oberflächen auf Basis von flüssigen Beschichtungssystemen sind insbesondere bei profilierten Bauteilen verbreitet, lassen sich in der Praxis aber nur durch wechselweises, mehrfaches Schleifen, Grundieren und Lackieren erreichen. Die Veredelung profilierter Holzwerkstoffe ist somit zeit- und kostenaufwendig, zudem treten Emissionen von Holzstäuben, Lackresten und Lösemitteln auf.
Zur Reduzierung die Bearbeitungsvorgänge bei der Lackierung dieser Oberflächen wurden am Institut für Holztechnologie Dresden ihd neue Verfahren zum Glätten und Verdichten spanend bearbeiteter, profilierter Oberflächen entwickelt. Die auf der Basis von Wärme und Druck sowie fallweise auch von Hochleistungsultraschall beruhenden Verfahren des Thermoglättens wurden in dem vergangenen Jahr in enger Zusammenarbeit des ihd mit verschiedenen klein- und mittelständischen Unternehmen bis zur Praxisreife gebracht.
Das Thermoglätten wird in einem Türenwerk seit mehr als einem Jahr erfolgreich in der Fertigung eingesetzt. Das Verfahren des staubfreien Thermoglättens verringert die Belastungen am Arbeitsplatz und vermeidet Schleif- und Lackierabfälle. Es entlastet die Umwelt und trägt zur Kostenreduzierung bei. Damit werden die Wettbewerbsfähigkeit dieser Holzwerkstoffe und ihr ökologisches Profil verbessert.
Quelle: https://ivth.org/de/wk-preis/2003